Von Caster nach Kortrijk

Am 18. Oktober 1914 schwenkte der Aufmarsch des 246. R.I.R nach Westen. Nachdem die 246-er pünktlich (als planmäßig letztes Regiment) ihre Division erreicht hatten (die 54. Reserve Division umfaßte die R.I.Regimenter 246 - 248 und unterstand General von Schäfer), zog man ab diesem Tag im Divisionsverband vor. Parallel zur 54. Reserve Division stieß die gesamte 4. Armee auf einer Breite von 50 km nach Westen vor. Zwar war das Gebiet (weitgehend) frei von Engländern (und Franzosen), aber es war auch nicht unter deutscher Kontrolle.

Die Distanz war mit 20 km wieder eine normale Tagesetappe, man war schon 15 Uhr in den Quartieren und das Ziel war eine echte Stadt. Das Höhenprofil ist jedoch keinesfalls eben, es gibt mehrere Höhenzüge im ersten Teil, so daß man auf über 60 Höhenmeter Steigung kommt. Je näher man Kortrijk kommt, das an der Leie (französisch Lys) liegt, umso flacher wird die Strecke.

Das erste Bild blickt auf dem Weg nach Tiegem Richtung Süden. In der Mitte sieht man deutlich die Amanduskirche von Kerkhove, links dahinter, jenseits der Schelde und noch in der Ebene, die Kirche von Bechem. Etwas weiter links auf dem Höhenzug blitzt die Kirche von Kwaremont gerade auf, wo Karl Haug zwei Tage vorher übernachtet hatte.

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Die nächsten Bilder zeigen den Weg nach Otegem. Man sieht das ständige Auf und Ab in diesem Teil. Karl Haug war so etwas natürlich (genau wie ich) gewohnt. Nur wenn man müde oder zu beladen ist, spürt man auch Wellen in der Landschaft,

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Die Strecke zieht sich zuweilen, zumal die Anstiege manchmal kilometerlang gleichförmig verlaufen. Das nächste Bild ist ein Blick zuück irgendwo zwischen Otegem und Zwevegem.

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Zwevegem ist inzwischen zu einer Stadt angewachsen und die Lücke zu Kortrijk ist fast zugebaut. Daher ist es schwierig, die Ansicht von vor hundert Jahren zu rekonstruieren. Hier ein paar Eindrücke von Zwevegem, von denen die Windmühlen das Problem am genauesten auf den Punkt bringen. Als Karl Haug hier durchkam, gab es genauso viele Windmühlen, vielleicht sogar an denselben Stellen, nur sehen sie heute komplett anders aus.

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Da ich letztlich ein Lanschaftsphotograph (oder Landschaftsgenießer) bin, habe ich doch einen (Um-) Weg gefunden zu einer typisch flämisch bukolischen Szene - zwischen Großstadt und Vorort (Kortrijk/Zwevegem). Sie soll den Schluß bilden, denn Kortrijk ist ein Kapitel für sich.

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