Kaster

Die dritte Ettape beendete für das 246. Reserve Infanterie Regiment am 17. Oktober 1914 den Aufmarsch nach Norden parallel zur Front. Man war genau auf dem Breitengrad angelangt, auf dem man die nächsten Tage vorrücken und dann angreifen sollte. Das dritte Bataillon zog weiter nach Tiegem die anderen beiden Bataillone kamen nach Kaster. Die beiden Orte liegen ca. 1 km auseinander, Kaster genau östlich von Tiegem, so daß Karl Haug beim Aufmarsch nach Westen am darauf folgenden Morgen etwa 1 km mehr zu marschieren hatte als seine Kameraden vom 3. Bataillon.

Die Etappe ist sehr kurz (etwas über 5 km), führt zunächst steil von dem Höhenzug herunter, auf dem Kwaremont liegt, dann überquert man die Schelde, einen schiffbaren Fluß, und schließlich steigt das Terrain bei Kaster wieder ein wenig.

Zuerst ein Bild vom Fuß der Anhöhe zurück auf (die Kirche von) Kwaremont.

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Die Schelde - oder wallonisch/französisch: Escaut - überquert man heute auf einer hochgespannten Betonbrücke bei Kuisbergen. Vor hundert Jahren dürfte die Stadtteile Berchem und Kerkhove an gegenüberliegenden Ufern noch getrennte, unabhängige Ortschaften gewesen sein.

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Das nächste Bild zeigt Kaster direkt von Süden aus der Flußebene. Wenn Karl Haug den direkten Weg kam (was wahrscheinlich ist), war er auf der Allee im linken Bildteil unterwegs.

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Aus der Allee ein Blick zurück auf die Hügelkette hinter der Amanduskirche von Kerkhove.

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Wenn ich Zeit hatte oder, wie in diesem Fall, mein Drang abzuirren übermächtig wurde, fuhr ich Alternativrouten ab, die vielleicht vor hundert Jahren naheliegender gewesen waren oder aus anderen Gründen bevorzugt werden konnten. Hier war es so, daß ich in Kaster ein Plätzchen für die Mittagspause suchte. Der Punkt mit der besten Aussicht war der Friedhof, gleich bei der Kirche (am Ostrand des Dorfes). Während der Mahlzeit entdeckte ich, daß der Zugang nach Kaster von Südosten einige zeitlose und typische Bilder versprach. Also fuhr ich ihn ab und bekam die nächsten beiden Bilder.

Diese Route dürfte Karl Haug leider verpaßt haben, es sei denn die Flußüberquerung (mit Brücke oder Fähre) wäre damals deutlich östlicher erfolgt als heute.

Zuerst ein Bild von Kaster nach Süden (zurück zu dem Höhenrücken am Horizont, von dem Karl Haug herabgekommen war), dann - um ein oder zwei Zäune versetzt - die Kirche von Kaster. Man bemerkt die leichte Anhöhe an der Kaster liegt.

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Zum Dorf Kaster ist zu sagen, daß es in den letzten hundert Jahren wohl nur wenig gewachsen ist und seinen Charakter offensichtlich bewahrt hat. Es war sehr einfach, sich hundert Jahre zurück zu versetzen und Bilder dafür zu finden.

Die ersten Bilder sind vom Friedhof aus gemacht, Richtung Süden und Südosten, von wo die 246-er herkamen. (Auf dem ersten Bild ist der charakteristische Turm der Amanduskirche von Kerkhove gut zu erkennen.) Da die Etappe kurz war, könnte Karl Haug eventuell Zeit gehabt haben sich umzusehen. Wahrscheinlicher ist, daß er schlief, soviel er konnte. Zumal in der Nacht zuvor (in Kwaremont) sein Bataillon den ersten Probealarm des Regiments-Kommandeurs abbekommen hatte.

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